Sachsen hat endlich einen Landeshaushalt. Am 26. Juni haben ihn die Fraktionen der Minderheitsregierung aus CDU und SPD gemeinsam mit den Stimmen von Grünen und Linken beschlossen.
Wir als Linke haben uns die Zustimmung nicht leicht gemacht. Unsere Entscheidung fiel am Ende langwieriger Verhandlungen, bei denen es uns gelungen ist, zunächst vorgesehene, drastische Kürzungen abzuwenden. Wir haben damit zugleich die Phase der vorläufigen Haushaltsführung beendet, die zum sicheren Aus für viele Träger und Projekte geführt hätte. Und wir haben die Gefahr gebannt, dass die Haushaltskrise zur Demokratiekrise eskaliert und zu Neuwahlen führt, aus denen die extreme Rechte gestärkt hervorgehen könnte.
Wir sahen zu unserer Zustimmung keine verantwortungsvolle Alternative. Und obwohl es sich immer noch um einen Sparhaushalt handelt, konnten wir der Koalition gerade im sozialen Bereich umfangreiche Zugeständnisse abringen. So hatten CDU und SPD zunächst vorgesehen, die Zuschüsse für die Wohnraumanpassung für altersgerechte/barrierefreie Wohnungen nahezu komplett einzustellen. Und das obwohl die Nachfrage zeigt, dass das Programm sehr gut angenommen wird und der Bedarf an altersgerechten und barrierefreien Wohnungen von Jahr zu Jahr steigt.
Mit einem Änderungsantrag der Linken haben wir die Mittel für diese wichtige Förderung wieder auf 12 Millionen Euro gehoben. Damit erreichen wir zwar nicht das Fördervolumen der Vorjahre, mehr war durch uns allerdings nicht zu verhandeln.
Mit einem Entschließungsantrag zum Haushaltsgesetz fordert der Landtag die Regierung zudem auf, im Bundesrat eine Initiative einzubringen, gegebenenfalls zusammen mit anderen ostdeutschen Bundesländern, die zum Ziel hat, dass es eine Berücksichtigung der Situation der ostdeutschen Kommunen gibt, die ebenfalls durch unverschuldete Altlasten herausgefordert sind. Dabei soll auch das Thema der Altschulden der kommunalen Wohnungsgesellschaften adressiert werden. Gescheitert sind wir dagegen mit unserem Antrag zur Erhöhung der Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau. Aber wir bleiben natürlich dran.
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