Erregt uns das, was derzeit in Belarus geschieht, so war es vor wenigen Wochen noch die Situation in Afghanistan. Die Machtübernahme der Taliban hat unzählig viele Menschen in Lebensgefahr gebracht, beschämend war, wie schleppend zunächst die Evakuierungsaktionen von deutscher Seite aus liefen. Erschreckend auch, dass der Personenkreis der zu evakuierenden Personen enorm eng gezogen wurde.
Zunächst sollten nur Ortskräfte der Bundeswehr und Mitarbeiter:innen von Ministerien wie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit evakuiert werden. Eine Ausweitung des Personenkreises hielt sich die Bundesregierung offen, schaffte damit aber keine Transparenz für die in Lebensgefahr schwebenden Menschen in Afghanistan. Insbesondere jene, die vor der Machtübernahme nach Kabul geflohen waren, um dort ein Visum zu beantragen, waren in eine tödliche Falle gelaufen. Aus diesem Grund beantragte die Fraktion DIE LINKE ein umfassendes, eigenes Landesaufnahmeprogramm, dass auch Journalist:innen, Künstler:innen, Frauenrechtler:innen, NGO-Mitarbeiter:innen und weitere Personengruppen umfasste [https://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=7475&dok_art=Drs&leg_per=7&pos_dok=0&dok_id=undefined]. Die Antwort der Staatsregierung: ein eigenes Landesaufnahmeprogramm ist nicht vorgesehen, denn dafür benötige es das Einvernehmen des Bundesinnenministeriums, was aber nicht vorliege. Eine Verkehrung. Muss es doch erst aufgelegt werden, damit das Einvernehmen eingeholt werden kann. So prallte das Anliegen der Linksfraktion auch in der Aktuellen Debatte an den Regierungskoalitionen ab [https://www.landtag.sachsen.de/de/aktuelles/videoarchiv/sitzung/1566/3?page=1]. Jules Rede ist hier nachzulesen/sehen_ https://jule.linxxnet.de/auch-sachsen-kann-und-muss-menschen-vor-dem-islamistischen-kalifat-der-taliban-retten-30-09-2021/#more-22276
Wir dürfen Afghanistan und die dort vom islamistischen Kalifat der Taliban bedrohten Menschen nicht aus dem Blick verlieren. Die neue Bundesregierung ist am Zug, die Evakuierungen fortzusetzen, einen breiten Kreis an Menschen zu schützen und das Aufenthaltsgesetz insofern zu ändern, dass die Bundesländer mehr Spielraum erhalten selbstbestimmt Menschen in Not aufzunehmen!
|